Gebrauchsgrafik als Kunst
Am 31. Januar fand im SeniorenNetz Erlangen eine Vernissage mit Grafiken von Wolfgang Warko statt. Seit vielen Jahren gestaltet er mit großem grafischem Können und Gespür für Details die Titelseite des SNE-Magazins.
Mit seinem Lieblings-Vektorgrafikprogramm ist er so vertraut, dass er fast alles vektorgrafisch darstellen kann. Wenn das Redaktionsteam des Magazins das Thema der nächsten Ausgabe festgelegt hat, beginnt die Arbeit: die Suche nach einer zündenden Idee.
Heute möchte ich etwas darüber schreiben, wie eine solche Grafik entsteht und vor allem, was bei der Entwicklung – von der Idee bis zur Verwirklichung – so alles passieren kann. Zunächst die Ideenfindung.
Für das Thema Tablet-PC war das natürlich nicht ganz so schwierig. Etwas mit Tabletten? Nein, bitte kein Seniorenthema! Dann doch lieber die Tablett-Gedanken vertiefen. Was dabei entstanden ist, sieht man hier oben.
Aber weiter zu den Ideen. Dazu habe ich noch ein anderes gutes Beispiel gefunden. Irgendwann war das Leitthema „Im Internet lauern Gefahren“. Hier das Titelbild dazu. Man sieht eine finstere Gestalt, bewaffnet mit einem Notebook, damit beschäftigt, die Daten eines Routers abzufangen.
Die Geschichte dazu: Eines Tages komme ich ins Wohnzimmer und sehe meinen Mann, wie er, komplett angezogen mit Hut, Sonnenbrille und Trenchcoat mitten im Zimmer sitzt mit seinem Notebook auf den Knien – im Sommer, wohlgemerkt!
Da wird mir dann doch etwas mulmig…..
Glücklicherweise kann er mich gleich aufklären: er hat eine IDEE. Wunderbar, denn dann ist zwar die Arbeit noch nicht getan, aber der Anfang ist gemacht! Wenn er danach an den PC geht und mit seiner Lieblings-Anwendung Corel Draw XV anfängt, die Grundlagen für die spätere Grafik zu erarbeiten, weiß ich, dass nach vielen Korrekturen und Änderungen, aber unter Beibehaltung der ursprünglichen Idee, eine ansprechende Grafik entstanden sein wird.
Aber erst kommt die Feinarbeit. Eventuell müssen Fotos freigestellt und in mühevoller Kleinarbeit bearbeitet werden. Als nächstes werden Objekte als Vektorgrafik angelegt; gerade und gekrümmte Linien müssen gezeichnet werden.
Mit bestimmten zeichnerischen Techniken kann man natürliche Schattierungen bis hin zur Spiegelung von Licht erreichen. Damit werden die Objekte sogar dreidimensional.
Kurzum, das ganze Wissen und Können von 12 Jahren Beschäftigung mit dieser schwierigen Materie kommen anschließend zum Einsatz! Fast immer erzählt die fertige Grafik eine ganze Geschichte. In einem einzigen Titelbild stecken oft 40 bis 60 Stunden intensiver Arbeit, manchmal sogar noch mehr.
Und deshalb habe ich mich auch persönlich über die Vernissage im SeniorenNetz Erlangen sehr gefreut. Denn damit wird deutlich , dass es auch gut funktionierende Soziale Netzwerke gibt, die man sogar besuchen kann! Noch bis Ende März hängen im Foyer des SNE 16 Magazin-Titelbilder des H. Warko.
Gratulation dem Künstler und der Berichterstatterin. Ich bin ein großer Fan. Denke noch mit Wohlgefallen an den Fleischwolf und den Header des Frauen-Irgendwas-Blogs… Wie wäre es denn mit einem tumblr der Kunstwerke? Vielleicht sogar mit einer cc-Lizenz? Ist doch jetzt eine große Bewegung, das „Open“.