Kunst mit QR

„Bilder ohne Ausstellung- Ausstellung ohne Bilder, eine virtuelle Installation für Smartphones und Tablets mit QR-Code Reader, von Christian Oberlander“ – diese Ausstellung im Kulturladen Schloss Almoshof in Nürnberg musste ich mir  unbedingt ansehen!
Ein karger  Raum, ca. 8  Blatt Papier mit  jeweils 4 ausgedruckten QR-Codes an der Wand, das war die ganze Ausstattung (bis auf ein Klavier, das eine sehr kurze Rolle spielen durfte)

Aber was sich dahinter verbarg war verblüffend. Zunächst musste ich auf meinem Smartphone einen geeigneten QR-Reader aufrufen und außerdem das Gerät mit dem vom Künstler für diesen Zweck extra eingerichteten W-LAN verbinden. Nachdem diese technischen Hürden genommen waren, konnte es losgehen!

Glücklicherweise waren 2 eingerichtete (Android)-Tablets vorhanden und das war gut so. Denn bald stellte ich fest, dass das Display eines Smartphone für die Betrachtung künstlerischer Bilder doch etwas klein ist. Nach  dem Fotografieren des QR-Codes und dem Aufrufen der damit verbundenen html-Datei entfaltete sich nämlich eine Fotokunst-Welt eigener Prägung.

Das heimatliche Naturerlebnis stand bei den gezeigten Fotos im Vordergrund, wobei der Reiz für mich vor allem in der Verfremdung lag. Nun fotografiere ich selber kaum und komme über einfache Snapshots nicht hinaus. Ich kann ein Bild also nur aus dem Gefühl heraus beurteilen: berührt mich das Bild, löst es etwas an Emotion oder Erinnerung aus?

Der Künstler Christian Oberlander war anwesend und hatte auch Zeit, manches zu erklären oder zu verdeutlichen. Unter dem letzten QR-Code befand sich ein Ordner mit verschiedenen Naturgeräuschen und da fragte ich mich natürlich, wofür er diese in einer solchen Ausstellung verwenden würde. Da legte er das Tablet auf das Klavier, öffnete die Sounddatei mit dem Geräusch „Regen“ und siehe da, schon hatte ich durch die Resonanzverstärkung eine Idee davon, wie er in einem kleinen, ruhigen Kreis seine Bilder mit den entsprechenden Geräuschen aus der Natur untermalen würde.

Die Idee, nur mit QR eine ganze Ausstellung zu konzipieren und zu gestalten, war für mich neu und hatte einen besonderen Reiz. Denn im Januar-Magazin des SNE befand sich im Titelbild ein QR-Code mit einem kleinen selbstgestalteten Video zum Thema QR. Mein Mann und ich fanden uns damals schon sehr fortschrittlich!

Leider ging die Ausstellung nun zu Ende, aber natürlich findet man nähere  Informationen im Internet. Die Verwendung von diesen und ähnlichen Techniken in Verbindung mit  Kunstbetrachtung wird bestimmt in der nahen Zukunft weitere Möglichkeiten eröffnen!

Johanna Warko

 

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